Der EE-Standard

Dies ist der aktuell gültige EE-Standard für den »Giant Homer«.
Er ist für alle Ausstellungen der Verbände, die der EE angeschlossen sind, bindend.

Nur auf seiner Basis ist eine fachlich korrekte Bewertung der Tiere möglich.
Dazu muss der Standard jedoch richtig interpretiert und angewendet werden.

Mit einigen Fehlentwicklungen diesbezüglich setzen wir uns in zwei Beiträgen auseinander:

• 11 Handschwingen?
• mal wieder »weiß«

EE-Standard »GIANT HOMER«

Herkunft


Im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts in den USA aus Carneau (Nutztaubentyp), Brieftauben und Mondain herausgezüchtet.

Gesamteindruck


Kräftig, kurz, breit, zum Schwanzende hin keilförmig verjüngend, waagerechte Haltung, substanzvoller Kopf mit ununterbrochener Oberlinie.

Rassemerkmale


Kopf

Glatt, substanzvoll, breit. Von der Schnabelspitze in einer gewölbten Bogenlinie mit dem höchsten Punkt über den Augen in den Nacken übergehend. Die breite Stirn keilförmig in den Schnabel verlaufend.

Augen
Leuchtend rot (rot bevorzugt) bis orangerot, bei Braunfarbigen heller gestattet, dunkel bei Weißen. Augenrand schmal, glatt, je nach Farbenschlag hell bis dunkel, bei Weißen rötlich.

Schnabel
Mittellang, kräftig, beide Hälften fast gleich stark, die verlängerte Schnabelschnittlinie durchs Auge gehend, Unterschnabellinie waagerecht, Schnabelfarbe je nach Farbenschlag hell bis schwarz, bei Weißen fleischfarbig. Warzen mittelgroß, glatt, gut eingebaut im Schnabel-Kopfverlauf, weiß gepudert, Unterschnabel warzenfrei.

Hals
Mittellang, kräftig, breit aus den Schultern kommend, zum Kopf hin sich verjüngend, Kehle gut ausgeschnitten.

Brust
Sehr breit, tief und gut gerundet, sich auffallend vor und unter den Flügelbügen zeigend.

Rücken
In den Schultern breit, flach, sich zum Schwanzende hin keilförmig verjüngend.

Flügel
Kräftig, fest am Körper anliegend, auf dem Schwanz getragen ohne sich zu kreuzen und das Schwanzende nicht ganz erreichend, den Rücken gut deckend, breite Schwingen.

Schwanz
Kurz, schmal, etwas unter der Waagerechten getragen.

Läufe
Kräftig, knapp mittellang, breit gestellt, unbefiedert, Krallenfarbe der Schnabelfarbe entsprechend.

Gefieder
Straff anliegend.

Farbenschläge
- Blau mit schwarzen Binden
- Blaugehämmert
- Blau-dunkelgehämmert
- Dunkel

- Blau ohne Binden

- Blaufahl mit dunklen Binden
- Blaufahl-gehämmert
- Blaufahl-dunkelgehämmert

- Blaufahl ohne Binden

- Braunfahl mit Binden
- Braunfahl-gehämmert
- Braunfahl-dunkelgehämmert

- Schwarz
- Dun

- Rot (rezessiv)
- Gelb (rezessiv)
- Weiß (rezessiv)

- Rotfahl mit Binden
- Rotfahl-gehämmert
- Rotfahl-dunkelgehämmert
- Dominant Rot
- Aschfahl

- Gelbfahl mit Binde
- Gelbfahl-gehämmert
- Gelbfahl-dunkelgehämmert
- Dominant Gelb
- Aschgelb (Creme)

- Andalusierfarbig

- Indigo mit Binden
- Indigo-gehämmert
- Indigo-dunkelgehämmert
- Indigodunkel
- Indigo ohne Binden

- Indigofahl mit Binden (reinerbig)
- Indigofahl-gehämmert (reinerbig)

- Mehllicht mit dunklen Binden
- Mehllicht ohne Binden
- Gelercht

- Tiger in Blau mit schwarzen Binden, Dunkel, Schwarz, Rot, Gelb, Dominant Rot, Dominant Gelb 

- Schimmel in Blau mit schwarzen Binden, Blaufahl mit dunklen Binden, Rotfahl mit Binden, Gelbfahl mit Binden 

Farbe und Zeichnung
Alle Farben rein und bei den Einfarbigen sich möglichst über den ganzen Körper gleichmäßig erstreckend.
Alle Binden durchgehend, gut getrennt und von intensiver Farbe.
Bei den Gehämmerten soll eine möglichst gleichmäßige Zeichnung des Flügelschildes vorhanden sein.
Dominant Rote und dominant Gelbe haben Kopf, Hals und Brust sowie Flügeldecken rot beziehungsweise gelb, Bauchfarbe mehr oder weniger aufgehellt, Schwingen und Schwanz hell, mit oder ohne Grundfarbenpigmente.
Die Braunfahlen mit Binden und Braunfahl-Gehämmerten aschfarben, im Halsbereich und Flügeldeckenzeichnung braun, Schwingen und Schwanz aschfarben mit oft etwas bräunlicher Pigmentierung, braune Schwanzbinde.
Dunfarbig ist der Verdünntfarbenschlag von schwarz mit gleichmäßiger mehr oder weniger bräunlicher Gefiederfarbe und ohne Schwanzbinde.
Dunkle haben dunkle Grundfarbe mit wenig aufgehelltem Bauch und Schenkeln sowie blauen Schwanz mit schwarzer Schwanzbinde.
Bei Dunkelgehämmerten soll das Flügelschild möglichst gleichmäßig dunkelgehämmert mit oder ohne saumartiger Zeichnung sein.
Bei den Fahlen wird besonders Wert auf eine helle, saubere Grund- und Flügelfarbe gelegt.
Aschfahle sind hellfahl mit leichten rötlichen Einlagerungen im Halsgefieder.
Indigo haben blaue Grundfarbe mit aufgehellten Schwingen und Schwanz einschließlich Schwanzbinde. Bei vorhandener Zeichnung ist diese rostig rot. Die reinerbigen Farbenschläge zeigen eine sehr aufgehellte (rotfahle) Grundfarbe mit dunklem Kopf.
Andalusierfarbige haben schwarzblaue Kopf- und Halsfarbe, Brust- und Bauchgefieder sowie Schwanz nur etwas heller, dunkelblaues Flügelschild mit möglichst schwarzer Säumung, wenig Rosteinlagerungen gestattet.
Die Schimmel haben mehr oder weniger weiße Einlagerungen in den Federn (Grizzlefarbig), sie müssen Binden in der Grundfarbe haben.

grobe Fehler
- langer, schmaler, kleiner oder zu grober Körper
- schwammiger Griff
- flache Brust
- abfallende Haltung
- zu hoher, zu tiefer oder zu enger Stand
- zu flache oder zu runde Scheitelrundung
- schmale nicht keilförmige Stirn
- Druck oder Kniff hinter der Warze
- zu helle Augenfarbe
- grober Augenrand
- substanzarmer Schnabel
- grobe Schnabelwarzen, Warzenbildung am Unterschnabel
- Kehlwamme
- Halsspalten
- kreuzende Schwingen
- mangelhafte Rückendeckung
- Stulpen, Federn an den Füßen
- lockeres Gefieder
- mangelhafte Farbe und Zeichnung 

Bewertung

Gesamteindruck » Körperform und -haltung » Stand » Kopf » Schnabel » Augen » Farbe und Zeichnung.

Ringgröße

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